Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH)
Zusammenfassung
Das österreichische Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat zusammem mit der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (ÖGKJ) einen weiteren Zwischenbericht über die Ergebnisse des Projektes „Evaluierung des SARS-CoV-2 Screenings mittels anterio-nasalen Antigen-Selbsttests an österreichischen Schulen“ herausgegeben und darin die Testdaten der 7. Kalenderwoche vom 15. – 21. Februar 2021 an ca. 5000 Schulstandorten bewertet [1] . Es handelt sich um die erste Woche eines vollständigen (Primarstufe) bzw. teilweisen (Sekundarstufe I/II) Präsenzunterrichtes von 98,3% aller Schülerinnen und Schüler (SuS).
Die DGPI und DGKH sehen in den Ergebnissen ihre mehrfach veröffentlichten grundlegenden Einschätzungen über die untergeordnete Rolle der Schulen im Pandemiegeschehen bestätigt[1]. Der Anstieg der Infektionszahlen an Schulen spiegelt dabei den allgemeinen Anstieg in der Bevölkerung wider, die sehr geringe Anzahl von Häufungen innerhalb der Schulen (26 von ca. 5000) weist jedoch auf die geringe Dynamik in diesen Einrichtungen hin.
Die Analyse der österreichischen Daten ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Daten unter der Ausbreitung der englischen Virusvariante (N501Y-positiv) erhoben wurden, deren Anteil mit Ausnahme des Bundeslandes Vorarlberg in ganz Österreich über 50%, in Wien bei über 70% liegt (www.ages.at).
Das Testkonzept erweist sich in Österrreich als praktikable Maßnahme, mithilfe eines von gesunden SuS und Lehrerinnen und Lehrern (LuL) inkl. Verwaltungspersonal selbst durchgeführten Schnelltestes Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen an Schulen zu gewinnen. Das Konzept zeigt aber auch die Grenzen eines flächendeckenden Testkonzeptes auf, vor allem wenn aus datenschutzrechtlichen Gründen bislang auf die Personen-bezogene Datenauswertung der Nachtestergebnisse im PCR-basierten Bestätigungstest verzichtet wurde und darüberhinaus die PCR-Testergebnisse aus dem Kontakt-Tracing und den Bestätigungen der positiven Schnelltests gepoolt werden, so dass eine Personen-genaue Zuordnung auch gar nicht erfolgen konnte.
Getestet wurden SuS der Primarstufe 2 x wöchentlich (5-Tage Präsenzunterricht), Montags und Mittwochs, SuS der Sekundarstufen I und II jeweils 1 x wöchentlich am ersten Schultag Montags oder Mittwochs bei Wechselunterricht von jeweils 2 Tagen Mo/Di oder Mi/Do und Distanzunterricht am Freitag.
Die Ergebnisse der Schnelltests ergaben folgendes Bild des Infektionsgeschehens an den österreichischen Primar- und Sekundarschulen: